Körper und Geist in Einklang bringen - warum wir ihn verloren haben & wie wir ihn zurückgewinnen
Inhaltsverzeichnis
Wie wir Einklang von Körper und Geist verloren haben
👉🏻 Unsere Einstellung zum Körper - hierarchisch & funktional
👉🏻 Unser Umgang mit dem Körper - vernachlässigend & missbräuchlich
Kehren Sie zum Körper zurück - und bringen Sie Körper und Geist in Einklang
👉🏻 Unsere neue Einstellung zum Körper - gleichwertig, freundschaftlich & identitätsbewusst
👉🏻 Neuer Umgang mit dem Körper - praktische Wege zum Einklang
Den Körper und Geist in Einklang bringen. Solche Aussagen hört man heute immer häufiger und auf Google ist es ein vielgesuchtes Thema. In spirituellen und meditativen Gemeinschaften, in Wellness- und Gesundheitsbewegungen sowie in somatischen Coaching- und Therapieformen ist es längst ein zentrales Anliegen. Doch im Alltag der meisten Menschen ist es bis heute kaum angekommen.
Ich selbst zähle mich zur letzten dieser drei Gruppen und habe die Kraft des somatischen Ansatzes -und damit der Verbindung von Körper und Geist - sowohl als Coachin als auch durch meine eigene Krankheitsgeschichte erfahren. Was aber bedeutet es eigentlich, den Körper und Geist in Einklang zu bringen?
In diesem Artikel möchte ich anhand unserer Einstellung und unseres Umgangs mit dem Körper aufzeigen, wie wir uns von ihm entfremdet und die Einheit von Körper und Geist verloren haben. Anschliessend zeige ich Wege zurück zum Körper - damit wir wieder im Einklang mit Körper und Geist leben können.
Wie wir Einklang von Körper und Geist verloren haben
In vielen antiken Kulturen sah man Körper und Geist als Einheit, was sich deutlich in der Lebensweise widerspiegelte. Gefühle, Verstand, Denken, Erinnerungen und Bewusstsein waren untrennbar mit dem Körper verbunden - und er wurde ebenbürtig behandelt.
Wir hingegen leben in einer entkörperlichten Kultur, haben uns von unserem Körper abgetrennt. Das mag zwar schwer vorstellbar sein in einer von Körperkult, Fitness und Wellness bestimmten Gesellschaft. Doch wenn wir unsere Einstellung zum Körper genauer betrachten, wird die Entfremdung deutlich - und damit der Verlust es Einklangs von Körper und Geist.
Unsere Einstellung zum Körper - hierarchisch und funktional
Unsere Einstellung zum Körper ist hierarchisch
Wir haben gelernt unseren Verstand, Willen und unser Denken über unsere Körperempfindungen zu stellen und Probleme überwiegend mit kognitiven Mitteln zu lösen. Kennen Sie das? Wenn es um Entscheidungen geht, schreiben Sie vielleicht eine Pro- und Kontra-Liste. Wenn Sie ein Problem haben, analysieren Sie die Details, um gedanklich zu einer Lösung zu kommen. Falls Sie Coaching oder Therapie in Anspruch nehmen, läuft es oft auf eine kognitive Gesprächssitzung hinaus. Auch die Schule ist noch immer stark vom Frontalunterricht geprägt - oder alternativen pädagogischen Formen, die dennoch auf der kognitiven Ebene funktionieren.
Geprägt wurde dieses hierarchische Verhältnis zum Körper vom Philosophen René Descartes (1596-1650). Er vertrat die Auffassung, dass der Geist vom Körper getrennt sei und dass das Denken den Körper steuere. Mit seinem berühmten Satz „Cognito ergo sum“ - ich denke, also bin ich - zementierte er die Unterordnung des Körpers.
Unsere Einstellung zum Körper ist funktional
Unsere Haltung zum Körper ist aber nicht nur hierarchisch, sondern auch funktional. Unter Leistungsdruck, Stress und Reizüberflutung betrachten wir ihn als ein Werkzeug, das funktionieren muss. Wir sehen ihn nicht als gleichwertigen Partner, sondern als Problem, das es zu optimieren gilt.
Der Körper soll fitter, schöner, gesunder und leistungsfähiger sein. Er muss helfen, Ziele und Visionen zu erfüllen. Unsere Beziehung zum Körper ist dadurch funktional - ein Mittel zum Zweck, statt ein lebendiger Teil der Einheit von Körper und Geist.
Diese hierarchische und funktionale Einstellung zum Körper hat weitreichende Auswirkungen auf unseren Umgang mit dem Körper - und auf unsere Fähigkeit, Körper und Geist in Einklang zu bringen.
Unser Umgang mit dem Körper - vernachlässigend & missbräuchlich
Unser Umgang mit dem Körper ist vernachlässigend
So erstaunt es nicht, dass wir unsere körperlichen Bedürfnisse häufig vernachlässigen und sie oft erst sehr spät oder gar nicht wahrnehmen. Es gilt als normal zu wenig Pausen zu machen, den Gang zur Toilette hinauszuschieben, vom einem Termin zum nächsten zu hetzen, das Mittagessen hastig hinunterzuschlingen, zu spät ins Bett zu gehen, zu viel oder zu wenig oder unregelmässig zu essen, zu lange in den sozialen Medien zu verweilen oder zu viel arbeiten.
Der Körper meldet sich zwar längst, doch wir hören nicht hin oder verstehen seine Sprache nicht - und verlieren dadurch auch den Einklang von Körper und Geist.
Unser Umgang mit dem Körper ist missbräuchlich
Wir missbrauchen unseren Körper, indem wir ihn gegen sein Wesen einsetzen. Eine junge, sehr intelligente Frau erzählte mir von ihrem Burnout: Trotz Schlaflosigkeit, Stress und Darmproblemen arbeitete sie an ihrem Doktorat - bis sie zusammenbrach. Sie sagte zu mir: „Weisst du, dieser Weg ist doch meine Berufung! Darum habe ich weitergemacht!“
Der Drang die sogenannte Berufung, bestimmte Ziele oder Visionen zu erfüllen, kann so gross sein, dass der Wille alle Körperempfindungen ausblendet - bis zur totalen Erschöpfung und dem Moment, in dem der Körper seine Sprache unüberhörbar machen muss.
Ich konnte das nachvollziehen, denn auch ich habe meinen Körper lange übergangen, bis er streikte. Dieses Muster teilen viele Menschen: mit Symptomen von Migräne und Verspannungen, von Schlafstörungen und Entzündungen bis hin zu innerer Unruhe. Alles Folgen unserer Haltung und unseres Umgangs mit dem Körper - und Ausdruck dafür wie weit wir uns von der Einheit von Körper und Geist entfernt haben.
Kehren Sie zum Körper zurück und bringen Sie Körper und Geist in Einklang.
Kehren Sie zum Körper zurück - und bringen Sie Körper und Geist in Einklang
Um den Einklang von Körper und Geist zurückzugewinnen, braucht es eine Reise zurück zum Körper: eine neue Einstellung und einen neuen, achtsamen Umgang mit ihm.
Unsere neue Einstellung zum Körper - gleichwertig, freundschaftlich & identitätsbewusst
Unsere neue Einstellung zum Körper ist gleichwertig
Stellen Sie Denken, Willen und Körperempfindungen auf eine Stufe. Der Körper darf gleichwertig zur Sprache kommen und als Partner ernst genommen werden. Nur wenn wir ihm zuhören, können wir die Einheit von Körper und Geist wiederherstellen und in Einklang mit uns selbst leben.
Unsere neue Einstellung zum Körper ist freundschaftlich
Lösen Sie die Zweckbeziehung mit ihrem Körper auf und beginnen Sie mit ihm eine echte Freundschaft. Der Körper braucht Zuwendung: ihn wahrnehmen, sehen, hören, fühlen, mit ihm reden, mit ihm verbunden sein, ihm vertrauen, ihn gern haben, ehren und wertschätzen - frei von Selbstoptimierungsdurck.
Als ich einmal am Joggen war, spürte ich, dass sich meine Haltung zu Sport und Körper verändert hatte. Leistungssteigerung und Mittel zum Zweck hatten für mich ihren Sinn verloren - erstaunlich, weil Leistungssport lange ein wesentlicher Teil meines Lebens war. Ich wollte mich nun bewegen, um mich in meinem Körper wohlfühlen, nicht mehr, um fitter und leistungsfähiger zu werden. Für mich war das eine wunderschöne Erkenntnis - ein Zeichen dafür, dass sich meine Einstellung zum Körper wandelte: hin zu mehr Einklang von Körper und Geist.
Unsere neue Einstellung zum Körper ist identitätsbewusst
Wir sind Körper - genauso wie wir Geist sind. Ein wundervoller Arzt sagte mir einmal: „Frau Diehlmann, alles ist körperlich.“ Wenn wir das begreifen, können wir den Körper nicht mehr minderwertig oder rein funktional behandeln. Er trägt Würde in sich und will geachtet werden.
Ein verkörpertes Leben - den Körper wirklich zu bewohnen - ist Ausdruck unseres echten Selbst. Es ist kein Hindernis, sondern tiefste Form von Lebendigkeit und Verbundenheit - ein Weg, Körper und Geist in Einklang zu bringen.
„“Die Reise zurück zum Körper ist auch eine Reise zurück zu uns selbst.”“
Neuer Umgang mit dem Körper - praktische Wege zum Einklang
Eine neue Einstellung wird erst dann wirksam, wenn sie im Alltag verkörpert wird. Eine veränderte Haltung schafft zwar neue neuroyale Verknüpfungen im Gehirn, doch erst der neue Umgang mit dem Körper stärkt diese - und macht tiergehende Transformation möglich.
Ich habe mich über die Jahre intensiv mit mir selbst auseinandergesetzt. Mich interessierte, wie ich “tickte” - und ich hatte genug Leidensbereiche, die meine Aufmerksamkeit forderten. Obwohl ich mit Imaginationen (mentalen Bildern) arbeitete und meine Lebensbereiche sehr gut analysierte, half mir das am Ende vor allem, mich besser zu verstehen. Das ist zweifellos wertvoll und ein wichtiger Schritt zur Heilung.
Doch um wirklich aus Mustern auszubrechen und einen Durchbruch im Verhalten zu erleben, brauchte es mehr als Denken und Analysieren. Es brauchte eine neu erlebte Beziehung mit meinem Körper. Den Körper als gleichwertigen, freundschaftlichen und identitätsbewussten Partner zu behandeln, ist entscheidend, um die entkörperlichte Lebensweise zu überwinden und den Einklang von Körper und Geist zurückzugewinnen.
Aber wo können Sie nun beginnen? Was sind Möglichkeiten, wie Sie Körper und Geist wieder in Einklang bringen?
Hier ein paar Vorschläge:
Lassen Sie sich auf den Körper ein
Der erste Schritt zurück in den Einklang von Körper und Geist ist eine bewusste Entscheidung: Sich wirklich auf den Körper einzulassen. Irgendwo anzufangen. Es braucht Mut, neue Wege zu gehen.
Ich selbst hielt es lange nicht für nötig, dem Körper die Aufmerksamkeit zu geben, die er braucht. Erst während meiner Krankheit rückte der Körper erzwungenermassen in den Fokus. Durch die Beschwerden hatte ich das Vertrauen in ihn verloren - und musste langsam lernen, dass Körper und Geist eine Einheit sind, die ohneeinander nicht funktionieren.
Warten Sie nicht so lange. Beginnen Sie früh, Ihrem Körper die Aufmerksamkeit zu geben, die er verdient. Lassen Sie sich auf ihn ein. Hören Sie ihm zu.
Ein einfacher Anfang: Beobachten Sie Ihren Atem. Er gilt als Brücke zwischen Körper und Geist, weil er sowohl bewusst als auch autonom gesteuert wird.
Gehen Sie so vor:
Finden Sie einen ruhigen Ort: Setzen oder legen Sie sich bequem hin.
Nehmen Sie eine aufrechte Haltung ein: Eine aufrechte Wirbelsäule erleichtert das bewusste Atmen.
Schliessen Sie die Augen: So richtet sich der Blick nach innen, Ablenkungen treten zurück.
Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit auf den Atem: Beobachten Sie das natürliche Ein- und Ausatmen, ohne es zu beeinflussen. Spüren Sie, wie sich der Brustkorb hebt und senkt; wie die Luft kühl einströmt und warm wieder hinausgeht. Folgen Sie den Strömungen im Körper.
Bleiben Sie so lange, wie es angenehm ist: Beobachten statt bewerten. Wenn Gedanken kommen, nehmen Sie sie wahr - und kehren sanft zum Atem zurück.
Integrieren Sie Ihren Körper in Ihren Alltag
Vor Jahren hatte ich einen Traum: Mein Mann stand in einem Hotel an der Rezeption und sagte immer wieder zur Empfangsdame: „I need bodysensations! I need bodysensations!“ - „Ich brauche Körperempfindungen!“ Schliesslich wachte ich auf.
Dieser Traum spiegelte, was ich bereits erlebt hatte: Durch meine Krankheit waren Körper und Geist aus dem Gleichgewicht geraten. Der Satz „I need bodysensations“ drückte eine tiefe Sehnsucht aus - den Körper wieder zu spüren, ihn in meinen Alltag zu integrieren und zurück in den Einklang von Körper und Geist zu finden.
Ich bekam Lust barfuss zu laufen, meine Hände ins feuchte Grass zu tauchen, im Regen zu tanzen, in der Unterführung laut zu singen. Solche einfachen Dinge haben halten mir, wieder zu meinem Körper zurückzukehren und ihn bewusst in meinen Alltag einzubeziehen.
Fragen Sie sich immer wieder: Was braucht mein Körper jetzt? Das kann ein Getränk sein, eine Dusche, Wärme, Kälte, eine Pause oder Bewegung. Versuchen Sie Ihren Körper bewusst in den Alltag zu integrieren, stärken Sie Schritt für Schritt die Verbindung von Körper und Geist.
Lernen Sie die Sprache Ihres Körpers kennen
Um zu verstehen, was der Körper braucht oder wogegen er protestiert, muss man seine Sprache kennenlernen. Am Anfang fand ich das - um ehrlich zu sein - etwas lächerlich. Ich hätte falscher nicht liegen können. Haben Sie den Mut, sich darauf einzulassen.
Die Psychotherapeutin Manuela Mischke-Reeds beschreibt es so:
„“Der Körper braucht Raum und Zeit, um mit uns zu `reden`. Wenn wir lernen wollen, uns wirklich zu entspannen und auszuruhen, müssen wir uns in unseren Körper einstimmen, statt auf der Ebene des Denkens zu verbleiben.”“
So können Sie beginnen, die Sprache Ihres Körpers zu verstehen:
Wahrnehmen: Spüren Sie zuerst einfach Ihre Körperempfindungen. Wo in ihrem Körper nehmen Sie etwas wahr? Am Anfang geht es nicht ums Deuten, sondern ums Beobachten. Vielleicht empfinden Sie Druck im Brustkorb, angespannte Muskeln, verkrampfte Zehen, Kopfweh, Darmzittern, ein Stechen oder Schmerzen am Handgelenk? Oder Sie spüren eine positive Regung wie Wärme, Weite oder ein angenehmes Kribbeln. Machen Sie die Stelle im Körper bewusst fest.
Deuten: Fragen Sie sich danach, was diese Empfindungen Ihnen sagen wollen oder was Ihr Körper braucht. Mein eigener Körper meldet sich zum Beispiel oft über Pulsierungen am Vagusnerv. Wenn das geschieht, weiß ich, dass ich mich mental überanstrengt habe – mein Körper fordert eine Pause oder einen Wechsel der Tätigkeit. Bewegung hilft mir dann, wieder in den Einklang von Körper und Geist zu finden.
Das Deuten der Körpersprache braucht Zeit und Geduld. Jeder Körper ist individuell und drückt sich auf ganz eigene Weise aus. Aber geben Sie nicht auf: Mit der Zeit werden Sie die Sprache Ihres Körpers verstehen – und dadurch Zugang zu innerer Klarheit, Ruhe und Verbundenheit gewinnen.
Kommen Sie in Bewegung
Ein weiterer Schritt zurück zum Körper ist, in Bewegung zu kommen. Damit meine ich nicht zwingend Sport – auch wenn dieser gesund ist –, sondern jede Form von Bewegung, die Ihrem Körper jetzt entspricht.
„Denn: Alles ist körperlich. Unser Leben – und auch Traumata – sind im Körper gespeichert. Deshalb brauchen viele Probleme und Entscheidungen eine körperliche Antwort. Sie müssen nicht in negativen Körperempfindungen stecken bleiben.“
Das kann zum Beispiel bedeuten:
Wenn Sie bei mentaler Arbeit müde und schwer werden oder morgens nicht in die Gänge kommen, machen Sie einen Spaziergang.
Wenn jemand Sie mit Problemen überflutet und Sie Lähmung spüren, stehen Sie auf und gehen.
Wenn Sie Ängste haben, kann Tanzen helfen, die Angst buchstäblich abzuschütteln.
Wenn in Ihnen alles zu eng wird, dehnen oder strecken Sie sich, um die Enge zu weiten.
Wenn Ihnen die Decke auf den Kopf fällt, machen Sie Gartenarbeit oder fahren Sie Fahrrad.
Wenn Sie sich beladen oder beschwert fühlen, schütteln Sie sich - wie Tiere - um Emotionen abzuschütteln.
Fragen Sie sich: In welcher Körperempfindung stecke ich gerade – und welche Bewegung braucht mein Körper, damit sich aufgestaute Energien lösen und Ihre inneren Stresszyklen zur Ruhe kommen? Sie werden merken, wie Körper und Geist so wieder in Einklang kommen.
Schlissen Sie den Körper in Ihre Entscheidungen mit ein
Meine letzte Anregung, um Körper und Geist wieder in Einklang zu bringen, ist, den Körper bewusst in Entscheidungen einzubeziehen. Oft machen wir kognitive Pro- und Kontra-Listen – doch es gibt auch eine Möglichkeit, die Weisheit des Körpers zu nutzen.
Nach meiner Krankheit überlegte ich, wieder als Oberstufenlehrerin zu arbeiten. Während der Vorbereitung auf eine Stelle meldete sich mein Körper deutlich: In meiner Bauchhöhle spürte ich Pulsieren und Unruhe, meine linke Darmhälfte „zitterte“ und nachts wachte ich oft auf. Früher hätte ich das ignoriert. Doch mittlerweile kannte ich die Sprache meines Körpers: Das Zittern bedeutete Angst, das Pulsieren Stress, die Schlafstörungen waren rote Ampeln für Ungleichgewicht. Mein Körper signalisierte mir, dass er Ruhe und ein neues Gleichgewicht brauchte. Ich entschied mich gegen die Schule – und für einen Weg, der mehr Freude und Lebendigkeit versprach.
Auch Sie können lernen, auf die Sprache Ihres Körpers zu hören:
Welche Empfindungen nehmen Sie wahr?
Was wollen sie Ihnen sagen?
Welche Entscheidung passt zu diesen Signalen?
Pro- und Kontra-Listen sind hilfreich – aber manchmal weist Ihr Körper Ihnen den klareren Weg.
Fazit
Durch meine eigene Geschichte und meine Arbeit als Life-Coachin für echtes Sein habe ich die tiefgreifende Bedeutung erkannt, Körper und Geist in Einklang zu bringen. Auch wenn das Thema wissenschaftlich gut erforscht ist, fehlt es im Alltag vieler Menschen noch immer an einer gelebten Körper-Geist-Balance.
Darum gilt es, die hierarchische und funktionale Haltung zum Körper hinter sich zu lassen – ebenso wie den vernachlässigenden oder missbräuchlichen Umgang. Stattdessen dürfen wir eine neue Beziehung zum Körper entwickeln: gleichwertig, freundschaftlich und identitätsbewusst.
Ihr Körper ist ein Partner auf Ihrem Weg: Weggefährte, Schutz, Orientierungs- und Entscheidungsgehilfe. Er kommuniziert mit Ihnen – klarer, als Sie vielleicht denken. Kehren Sie darum zu ihm zurück, indem Sie ihn in Ihren Alltag integrieren, seine Sprache neu kennenlernen, in Bewegung kommen und ihn in Ihre Entscheidungen einbeziehen.
Und vergessen Sie nicht: Ihr Körper ist nicht getrennt von Ihnen – er ist ein Teil Ihres echten Selbst.
Quellen:
Scaer, Robert. „Acht Schlüssel zur Gehirn-Körper-Balance: Neurophysiologische Grundlagen einer somatisch orientierten Traumatherapie.“ Lichtenau / Westfalen: Probst, 2017.
Mischke-Reeds, Manuela. “Somatische Psychotherapie”. Probst: Lichtenau / Westfalen, 2019.